Viele Unternehmen, egal ob klein oder groß, haben Herausforderungen mit ihren Mitarbeitern und der Arbeit, die zu erledigen ist. Kleinen Unternehmen fehlt oft die Manpower (oder die Womanpower), um alle Aufgaben mit der gewünschten Qualität zu bewältigen. Große Konzerne haben zwar die notwendigen Mitarbeiter, jedoch fordern Fachkräftemangel, Krankheitsausfälle und Arbeitspensum ihren Tribut. Warum nicht also einfach einen Freelancer beauftragen, der kleinere oder auch größere Projekte übernimmt?
Doch auch in der Auftraggeber-Freelancer-Beziehung ist Zufriedenheit ein wichtiger Faktor für das Gelingen einer dauerhaften Beziehung. Denn sind wir mal ehrlich. Jeder Freelancer wünscht sich zufriedene Kunden, denn Akquise macht zwar Spaß, aber wenn die Miete fällig wird, hört der Spaß auf. Und auch auf Unternehmensseite sind Stamm-Freelancer sinnvoll. Man kennt die Stärken und Schwächen, oft braucht es kein intensives Briefing mehr, das spart Zeit und Nerven. Was können Unternehmer also tun, um zum Lieblingskunden von Freelancern zu werden?
1) Verzichte auf Gratis-Arbeit
Gerade zu Beginn einer Zusammenarbeit wünschen sich viele Unternehmen eine „Testphase“ oder eine Probearbeit. Für diese Arbeit investiert jeder Freelancer Zeit und damit Geld. Starte fair in die Zusammenarbeit und vergüte auch solche Tests. Klar, bei 15 Minuten wird dich kein Freelancer schief anschauen, aber wenn die magische Stundenmarke für eine Testaufgabe fällt, dann solltest du schon einmal darüber nachdenken, die Arbeit zu vergüten. Viele Freelancer sind darauf angewiesen, gerade wenn es nicht zu einer Zusammenarbeit kommt.
2) Freelancer sind auch Menschen
Sieh deinen Freelancer als Menschen, nicht als Maschine. Ein Kennenlernen ist sinnvoll und auch der ein oder andere private Smalltalk wird gern gesehen. Aber übertreibe es nicht. Denn sonst stiehlst du deinem Freelancer die Zeit und damit bares Geld.
3) Briefe passend zu deinen Anforderungen
Wenn du einem Freelancer sagst: „Mach einfach mal“, sich dann darüber aufregst, wenn es in eine andere Richtung geht als vorgestellt und dann noch um das Honorar für den „falschen“ Weg feilschen willst, verliert so ziemlich jeder Freelancer die Nerven. Wenn du also bereits Vorstellungen vom Resultat hast, dann teile diese mit, diskutiere sie mit deinem Freelancer und findet gemeinsam den richtigen Weg.
4) Stehe zu deinen Aussagen
Viele Projekte ziehen sich über Wochen oder sogar Monate. Gerade bei Kreativleistungen oder in Prozessfragen ist eine schriftliche Dokumentation praktisch. Denn „wie wollten wir das nochmal machen?“, kommt sicher jedem bekannt vor. Was aber gar nicht geht, ist der Wechsel von Ansagen und Vorgaben, weil intern keine Einigung besteht. Stimme dich bitte mit allen Beteiligten ab, bevor du deinen Freelancer briefst. Andauernde Änderungen sind nicht nur zeit- und kostenintensiv, sondern vor allem nervig und anstrengend.
5) Ein Freelancer ist kein Allroundheld
Ja, wir Freelancer können schon ziemlich viel. Was wir meistens aber nicht können und vor allem auch nicht wollen, ist deinen Laden auf Vordermann zu bringen. Prozessschwächen oder historisch gewachsener Murks – wir wollen das nicht aufräumen und wenn du genau dafür einen Freelancer suchen, muss auch die Bereitschaft zur Änderung da sein, sonst ist der Misserfolg und damit das Scheitern der Freelancer-Beziehung vorprogrammmiert.
6) Honorar ist Honorar
Bitte, bitte diskutiere nach der Rechnungsstellung nicht mehr über das Honorar. Klar, wenn du das realistische Gefühl hast, dein Freelancer verrechnet Stunden, die er nicht geleistet hat, solltest du nachhaken. Aber 15 Minuten rauf oder runter sollten den Kohl wirklich nicht fett machen, oder?